Ort: Fort de Chateau-Lambert, Belmont, Frankreich
Wann: 19.08.2017, 10:00Uhr-19:30Uhr
Veranstalter: Airsoftgemeinschaft Bodensee
Spielseite: FARC-EP
Teilnehmer: KS_IAn aka Manolo Rodriguez-Rodriguez
Szenario:
Die Story und das Szenario wurden ganz einfach gehalten. FARC vs. Kolumbianische Streitkräfte in einem unbekannten fiktiven Ort in den Anden von Kolumbien. Desweiteren gab es noch eine zu Spielbeginn kleine pro Guerilla LARP-Fraktion bestehen aus Koka-Bauern bzw. Dorfbewohner und einem Priester.
Die Rebellen sind im Besitz von größeren Mengen Kokain welches sie selber versteckt im Jungle herstellen. Die kolumbianische Regierung entsannte ihre Streitkräfte in diese Region der Anden um die Kokainproduktion und die Guerillaaktivitäten dort ein für alle mal zu beenden.
Ankunft auf dem Spielgelände:
Nach ca. 7std aufgrund einer schweren Gewitterfront und mehreren Verkehrstaus auf der Autobahn langer Anfahrtszeit, kam ich am Freitag den 18.08.2017 gegen 23Uhr endlich am Spielgelände an. Nach einem Bier und kurzem Meet & Greet mit den Jungs vom Bodensee Korps ging es für mich erstmal in den Schlafsack, denn früh austehen war angesagt.
Samstag 19.08.2017
0800 Uhr
Anmeldung in dem Sinne gab es keine. Man kannte sich eben und alles lief ganz unbürokratisch ab. Jeder Spieler bekam 2 weiße "Hit-Bändchen" und einen kleinen verschlossenen Zettel mit einer individuellen persönlichen LARP-Mission.
Anschließend ging es zum Chrono.
Dieser Prozess war bis ca. 0900 Uhr bei allen erledigt.
0915Uhr
Nachdem alle Spieler versammelt waren gab es eine Ansprache der Orga und es wurden die Regeln nochmal erläutert.
Jeder Spieler hat 2 "Hit-Bändchen". Wird man getroffen bleit man an Ort und Stelle und ruft nach einem Medic. Diesem gibt man innerhalb von 5 Minuten ein Hit-Bändchen der es dir dann an den Arm bindet und sofort wieder ins Spiel bring. Nach den zweiten Treffer kann der Medic einen nochmal "zurück bringen". Nach 3 Treffern geht es in den Respawn.
Wenn kein Medic binnen 5 Minuten eintrifft kann ein anderer Spieler einen für weiter 5 Minuten "Stabilisieren" aber auch aus der Schusslinie ziehen.
Der Respawn ist alle vollen 15 Minuten und dynamisch. D.h. der Respawnpnkt wird durch die Gamesite-Flagge markiert und befindet sich meist ca. 50-100m hinter der Frontlinie.
Bang-Regel gab es keine offiziell und lag im Ermessen der Spieler. Semi-only innerhalb Gebäuden. Es gab diesbezüglich auch keine Probleme wärend des Spielverfaufs.
0930 Uhr
Nach der Ansprache wurden die Spielfraktionen getrennt und es gab ein Briefing vor Spielbeginn.
Unser Kommandante Gonzalo Sanchez und sein Adjutant teilten die Squads ein.
Ich bekam die Führung von "Squad Manolo", benannt nach meinem Ingame-Charakter Manolo Rodriguez-Rodriguez
Weitere Squads waren "Squad Putin" und "Squad Rodriguez" benannt nach deren Squadleader.
Mein Squad bestand aus nur 3 Mann. Mir untergeben wurden die Guerilleros Pablo und Antonio. Letzterer ein Medic.
Wir waren die direkte Leibgarde von Kommandante Sanchez und bekamen dementsprechend auch Sondermissionen.
1000 Uhr
Spielbeginn. Wir marschierten geschlossen los in den Innenhof der Festungsanllage. Diese war das kolumbianische Gebirgs-Dorf. Dort befand sich die Kathedrale des Priesters. Der Priester, ein wirkich passionierter "Hardcore-LARP'ler" empfing uns in seinem authentischen Priestervekleidung vor seiner Kathedrale. Als erstes erhielten wir vom Kamandante unseren Sold. Jeder 85$ mit denen echte Waren wie z.B. Bier, Snacks, Gear (z.B. diverse Begadi-Pouches) und sogar Zigarren von der Dorfbevölkerung gekauft werden konnten.
Dann hielt der Priester für uns eine Messe in seiner Kapelle ab. Diese hat er wirklich toll und glaubwürdig eingerichtet, mit kompletten Altar & Bibel + Kerzenständer, Stühlen, Weihrauch, Kreuzen an der Wand, Kirchengesang und jeder menger brennenden Kerzen. -Richtig cool und Glaubwürdig. -LARP in höchster Form.
Nachdem unsere Revolution und der Kommandante gesegnet wurden, rückten wir weiter um Stellung auf unserem Drogendepot zu beziehen.
Gerade angekommen rückten bereits die Kolumbianischen Streitkräfte im Dorf bis zur Kathedrale ein. Es entstanden erste hitzige Feuergefechte. Es galt nun schnell eine Verteidigungslinie aufzustellen wärend ein Drogenkurier das gelagerte Kokain langsam in an einen sichereren Ort Verlegen musste.
Mein Squad war für die direkte Verteidigung des Depots verantwortlich. Die beiden anderen Squads bildeten den äußeren Verteidigungsring. Diese Stellung galt es bis 1200 Uhr zu halten.
Das Depot befand sich auf einer gut befestigten Anhöhe welche sehr gute Deckungen bat. Dennoch schafften es vereinzelte Gegner immer wieder uns aus dem Hinterhalt zu beschießen.
Nachdem Feinbewegung auf der Ostseite gemeldet wurde, schickte El Kommandante meinen Squad diese abzusichern.
Ca. 30m östlich vom Depot gerieten wir von einem gut gedeckten Schützen unter Beschuss. Dieser traf mich auch sofort. Jedoch konnte mich mein Medic wieder "retten". Wir zogen uns leicht zurück und versuchten den Schützen von hinten zu überweltigen.
Unterhalb seiner Position befanden sich mehrere Gänge und eine Leiter über die der Schütze wohl hoch kam.
Da noch mehr Gegener in der Nähe waren galt es ganz leise zu sein. Geräusche innerhalb der Mauern hallen deutlich sind von aussen leicht wahrzunehmen, weshalb ich mein Funkgerät abstellte.
Von unserer Position konnten wir jede menge Feindbewegung ausmachen, blieben aber unentdeckt. Nun galt es den Schützen auszuschalten. Pablo kletterte ein Stück den Leiterschacht hoch und warf eine Rauchgranate auf die vermutete Stellung des Gegners.
Dieser bewegte sich sofort aus seiner Stellung und er konnte mit einer gezielten Salve ausgeschaltet weren.
Squad Manolo begab sich zurück Richtung Depot um dieses weiter zu Verteidigen. Leider mussten wir feststellen das dieses nun vom Gegner eingenommen wurde und als deren Respawn diente.
Da meine Funke aus war bekam ich den Befehl für den Rückzug nicht mit. El Kommandante orderte das wir uns zur Koka-Farm ausserhalb des Dorfes zu begeben. Beim Rückzug gerieten wir in eine Stellung des Gegners der zugleich unsern Medic ausschaltete. Wir konnten noch einen Gegner ausschalten jedoch wurden wir letztendlich von einem weiteren Schützen in den Respawn geschickt.
1230 Uhr
Nachdem alle wieder aufmunitioniert haben, marschierten wir zur Produktionsstätte unserer "Ware". Diese befand sich ziemlich weit unten am Fuße des Festungsberges. Nach kurzer Pause(In-Game) gestärkt wurden die nächsten Missionen für die einzelnen Squads bekannt gegeben.
Nun galt es die "Zutaten" für die Kokainproduktion zu sammeln/bergen und die Koka-Lieferung des Bauers zu eskortieren. Die kolumbianischen Streitkräfte versuchten dies natürlich zu verhindern. Ich und Pablo blieben im Lager um das Kokain zusammen mit Kommandante Sanchez herzustellen. War eine wirklich spaßige LARP Aktion mit lustigen Gameprops.
Eine Mission eines Squads z.B. war es die Katze des Priesters auf seinen Wunsch aus der Kathedrale zu bergen. Diese befindet direkt unterhalb des Gegner HQ's.
1430 UHR
Es galt nun neben der Kokainproduktion eine weitere Einahmequelle zu sichern: Gold aus der Mina de Oro. Die Goldmine befand sich nun direkt unterhalb der Frontlinie wo es bereits im Dickicht von Gegner wimmelte. Um Gold abzubauen musste die Mine gesichert werden und Blausäure beim Priester besorgt werden.
Squad Manolo bekam die Aufgabe die Schaufeln vom Bauern bei seiner Farm zu kaufen. Der Kommandante gab uns das Geld und schickte uns Los.
Die Mission war nicht einfach da sich die Farm hinter der Feindlinie befand und wir nicht entdeckt werden durften. Wir umgingen den Gegner weiträumig was mit viel Kletter verbunden war, da ein Höhenunterschied von ca. 30 Metern bis zur Farm überwunden werden musste. Pablo & Ich schafften es unentdeckt zur Farm während Antonio weiter unten unseren Rückzug absicherte. Mit den Schaufeln im Gepäck machten wir uns nun los von der Plantage. Jedoch wurden wir auf freiem Feld vom Gegner überrascht und sofort ausgeschaltet. Leider überrannte ein kompletter Gegnersquad die Farm. Man lies uns "verbluten" und die Schaufel blieben aber unentdeckt auf dem Feld.
Nach dem Respawn versuchten wir auf ein weiteres die Schaufeln zu bergen. Wir umliefen noch weiträumiger bis wir hinterhalb der Farm waren. Antonio und ich wurden nach einem hitzigen Feuergefecht ausgeschaltet. Pablo schaffte es jedoch eine der Schaufen zu bergen und zur Mine zu bringen.
1530 UHR
Der Abbau von Gold aus der Mine begann. Meine Aufgabe war diese abzusichern. Die Zeit nutze ich um den Zettel meiner persönlichen LARP-Mission zu öffnen. Perfektes Timing! Meine Mission bestand darin, dass ich mit dem geringen Sold unzufrieden bin und deshalb beim Goldabbau ein paar Nuggets zu klauen und dem korrupten Priester im Dorf zu verkaufen -ohne erwischt zu werden.
Heimlich steckte ich 2 Nuggets ein und schlich mich davon. Irgendwie musste ich in die Festung kommen. Durch den Haupteingang war nicht möglich da durch diesen der Gegner von ihrem HQ kam. Das HQ oben schräg gegenüber der Kathedrale.
Da ich zum ersten Mal auf diesem Gelände war, kannte ich bisher die alternativen Möglichkeiten in die Festungsanlage zu gelangen nicht.
Ich umlief die Festung von Osten über den Süden zur Westseite bis ich auf der Nord-Westseite eine Leiter in den Festungsgraben entdeckte. Im Graben dann weiter bis ans Nordende wo sich ein Kletterseil in die Festung befand.
Nun war ich in der Festung. Der direkte Weg war nicht möglich da diser unmittelbar am Gegner HQ vorbei führt. Ich versuchte es durch die unterirdischen Gewölbe der Festung. Über diese Gänge kam ich direkt in der Kapelle unentdeckt an. Leider der Priester nicht anwesend, dafür jede menge Gegner auf dem "Dorfplatz".
Ich versteckte mich im Dunkeln in einer der Nebenräumemit guter Sicht auf den Dorfplatz. Es schien dass die kompletten Streitkräfte inkl. Kommandeur ausrückten.
Zurück in der Kapelle wurde ich von Antonio beschosse der mich im Dunkeln für einen Gegner hielt. Als Medic konnte er mich aber sofort "heilen". Es stellte sich raus dass er zufällig auch seine LARP-Mission machte die darin Bestand ein Artefakt aus der Kapelle zu stehlen.
Da der Priester und keine Gegner mehr da waren schlichen wir zum HQ und plünderten dieses. Wir fanden ein beschlagnahmtes Drogenpaket und stiehlen das ganze In-Game-Geld der TF.
Mit vollen Taschen wollten wir zurück zu unserem HQ, jedoch konnten wir Gegner hören die zurück Richtung Dorfmitte kamen. Schneller und leiser Rückzug war nun Angesagt. Seil runter zum Graben und Leiter wieder raus.
1700 UHR
Zurück in Sichtweite von unserem HQ mussten wir feststellen das dieses bereits vom Gegner eingenommen war und diese sich ein Feuergefecht mit der FARC lieferte. Zwischem uns und unseren Kameraden befand sich der Gegner. Wir trafen jedoch auf den Bauern mit seinem Sniper-Gewehr der uns feindlich gesinnt war. Feindlich deshalb weil er von den Streitkräften mit $50 bezahlt wurde. Wir gaben ihm $100 (vom geklautem Geld) womit er uns wieder freundlich gesinnt war und den Streitkräften in den Rücken fallen konnte.
Mit Unterstützung vom Bauern und aus 2 Flanken konnten wir alle Gegner zurückschlagen und die Base wieder für uns einnehmen.
1800 UHR
Grande Finale. Die Produktion zerstört, alles Gold und Kokain beschlagnahmt und auf 7 Mann geschrumpfte Guerillas blieb der FARC nicht mehr viel übrig. Die reslichen Spieler begaben sich erledigt in die Offzone. -Aber wirklich verdient.
Zusammen mit uns 6 Guerilleros machte sich Kommandante Sanchez auf eine letzte Mission. Den Gegner dort treffen wo es weh tut: Angriff auf das HQ!
Leise schlichen wir uns um die Festung bis zu einem Loch westlich zum Festungsgraben runter. Zu 4. krochen wir dur dieses enge Loch während die 3 anderen Guerilleros auf der Nordseite über das Kletterseil die Festung infiltrierten.
Unser Plan war es durch die Gewölbe der unteren Ebene in das 1. Obergeschoss der Festung zu gelangen mit direktem Blick auf das Feind-HQ. Ca. 15 Gegner waren noch zu erwarten. Respawn für uns wurde auf alle 10 Minuten gesetzt da wir stark in Unterzahl waren.
Unterhalb der Treppe waren aber deutlich stimmen zu hören. Keine Chance hoch zu kommen. Alternative, zurück und über einen schmalen Schacht (Siehe Foto) nach oben überhalb des Grabens.
Mit auslandender Gear war der Aufstieg sehr schwierig. Mit Teamarbeit aber letztendlich zu schaffen. Wir blieben unentdeckt und konnten koordiniert den überraschten Gegner überwältigen und die 3 höchsten bewachten Stellungen der Festung einnehmen. Ein dramatisches Feuergefecht und direkter Beschuss auf das HQ brach aus bis letztentlich der Gegner doch wieder die Überhand gewinnen konnte und dass Spiel beendet wurde.
Trotzdem sahen wir verbliebende Guerillero diese Mission als vollen Erfolg
1930 UHR
Ein langer, anstrengender aber Missionsreicher Spieltag ging zu Ende. Der Grill wurde angeschmissen und die Afterparty ging los bis auch der letzte den Weg in den Schlafsack fand.
Am Sonntag fand für die welche noch Lust hatten ein einfaches Deathmatch statt. Ich nutzte die Gelegenheit um mit der Handykamera und der Taschenlampe bewaffnet die Festung ungezwungen frei zu erkunden. Ich entdeckte noch unzählige Räume, Gänge, Leitern und Schächte.
FAZIT:
Ein tolles und gelungenes Airsoft-LARP Event der Airsoftgemeinschaft Bodensee!
Das Spielfeld war der Wahnsinn! Eine Riesige Festung mit unzähligen Räumen und endlosen Gängen. -Und alles bespielbar!
Das "Dach" der Festung ist komplett zugewachsen. Ein Jungle auf Gebäuden und Tunneln.
Die engen Schächte und dunklen Gänge sind nix für Klaustrophobiker.
Desweiteren ist noch ein großer Aussenbereich um die Festung herum bespielbar
Hier mal die Website zur Festung mit vielen Bildern: Fort de Chateau-Lambert
-Gameprops! Ganz simpel aber glaubwürdig. Z.B.: Drogenpäckchen, Spielgeld, Flaschen mit Chemikalien, liebevoll aufgebaute Locations wie das Drogenversteck, die Produktion und die Koka-Plantage.
-LARP! Die LARP'ler waren der Wahnsinn! Vorallem der Priester und seine heilige Messe werden allen in Erinnerung bleiben.
-Das Wetter! In der Nacht vor Spielbeginn hat es ordentlich geschüttet. Dafür hatten wir dann die ersten Stunden dichten Nebel unten im Tal. Man fühlte sich auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit, dem Nebel und den nur sichtbaren umliegenden Bergen vor wie in einer Hochebene der Anden. Dazu noch der leichte Nebel "im Jungle".
-Die Spieler! Fast alles lief Fair und selber hab ich keine Highlander angetroffen. Mit den Gegnern konnte man super scherzen und sich unterhalten.
-Die Missionen! Ständig gab es was zu tun. Teils auch sehr lustige Missionen (z.B. Katze bergen). Es kam keine Langeweile auf und ständig war Action.
-Das Spielfeld! -habe ich das schon erwähnt?
Kontra:
Einen Negativpunkt habe ich leider. Aber ist eher ein persönlicher und eher "nitpicking".
Der Dresscode. Szenario war Südamerika. Guerillas waren aber überwiegen in voller "Russengear".
Bei den Kolumbianischen Streitkräften waren Flecktarn&Boonie-Träger unterwegs. Vorteil war dass man seine Spielfraktion anhand der Russengear leicht indentifizieren konnte.
Letztendlich freue ich mich auf das nächste Event der Airsoftgemeinschaft Bodensee und vorallem auf dieses Spielfeld!